Diagnose: Fortuna, so wunderschön

Tradition, humorvoll, leidensfähig und Respekt sind nur einige Bestandteile der DNA von Fortuna Düsseldorf. Den Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna gibt es schon seit 1895. Seit vielen Jahren ist auch Stefan Felix Teil des Traditionsvereins aus der Landeshauptstadt. Von Kindesbeinen an ist er Fan der Fortuna und arbeitet mittlerweile als Verantwortlicher Inklusion beim Verein. Stefan ist selbst blind. In einem fortschreitenden Prozess reduzierte sich ab dem 17. Lebensjahr seine Sehkraft, bis er schließlich vollständig erblindete. Morbus Stargardt heißt die Erkrankung, die seinen Sehverlust auslöste. Meistens tritt die Erkrankung vor dem 20. Lebensjahr auf. In Deutschland leben rund 8.000 Menschen mit dieser Erkrankung (z. B. auch die Skifahrerin Noemi Ristau - hier geht es zum Interview mit ihr). Der Verlauf ist bei jeder Person anders: bei manchen Menschen löst die Erkrankungen einen sehr schnellen Sehverlust aus, bei anderen zieht sich die Entwicklung über Jahre. Meistens beginnt der Sehverlust im zentralen Gesichtsfeld. Auf der Netzhaut sammeln sich dabei aufgrund einer Mutation in einem wichtigen Gen giftige Abbauprodukte, die als gelbe Flecken auffallen.

 

In der Sommerpause 2021 unterhielten wir uns mit Stefan Felix. Er erzählt uns mehr dazu, wie er den Sehverlust erlebte, aber vor allem auch zu zahlreichen Projekten, die er bei Fortuna Düsseldorf betreuen darf. Eine Einschätzung zum Abschneiden „seiner“ Fortuna in der Saison 2021 / 22 darf natürlich auch nicht fehlen.

 

Hallo Stefan, herzlichen Dank, dass Du heute unsere zahlreichen Fragen beantwortest und uns mehr zu Dir erzählst. Zunächst interessiert mich natürlich, warum Du blind bist.

Stefan Felix

Stefan Felix: Bei mir ist es so, dass während meines 17. Lebensjahres festgestellt wurde, dass etwas mit meinen Augen nicht stimmt. Ich wollte meinen Führerschein machen und musste dafür zum Sehtest. Vorher in der Schule fiel es nicht auf. Beim Sehtest wurde ein Fleck im Auge erkannt, den man sich nicht erklären konnte und dann ging die Prozedur los: Kennen wir das? Kennen wir das nicht? Was ist das? Der erste Arzt kam zu der Aussage, dass ich innerhalb der nächsten sechs Monate vollständig erblinden würde – das war nicht der Fall. Obwohl ich schon in der Augenklinik in Düsseldorf in Behandlung war, suchte ich daraufhin noch einen weiteren Arzt auf. Mit diesen Befunden stand schließlich die Diagnose, dass es eine erbliche Erkrankung ist, die auch Generationen überspringen kann: Morbus Stargardt. In Deutschland gibt es für alles Grenzwerte, sodass sich der Prozess bis zur vollständigen gesetzlichen Erblindung bis 2002 zog.

 

Mit 17 Jahren passiert sowieso schon sehr viel im Leben, man plant z. B. den weiteren Werdegang nach der Schule. Wie hast Du diese Zeit erlebt, wenn Du zusätzlich noch damit umgehen musstest, nach und nach zu erblinden?

 

Stefan Felix: Im Grunde ist man ziemlich alleine mit der Situation. Es weiß niemand, wie man damit umgehen soll – wie bei allen Erkrankungen. Eigentlich überlegte ich auch, was ich nach der Schule machen wollte, aber das fiel weg. Ich hatte keine Planungssicherheit. Mache ich vielleicht gerade einen Job, den ich nie weitermachen kann? Ich konnte z. B. in der Phase des Erblindens nicht mehr zeichnen. Bauzeichnen mit dünnen Linien ging also nicht mehr. Ich musste erst einmal wieder zur Ruhe kommen und mich selbst orientieren.

 

Welche Hilfsmittel hast Du für Dich gefunden?

 

Stefan Felix: Mein tägliches Hilfsmittel ist der Langstock – der ist immer dabei. Derzeit überlege ich, ob ich mir einen Blindenhund zulege. Durch die ganzen mietbaren Fahrgeräte steht immer mehr im Weg und es ist selbst in bekannten Gegenden schwierig, im Straßenverkehr noch zurechtzukommen. Am Anfang arbeitete ich mit meinem Restsehvermögen und hatte lange Zeit gar keinen Langstock. Als ich diesen aber hatte, entschleunigte ich kopfmäßig. Vielleicht erreiche ich das gleiche mit einem Blindenhund, der die Hindernisse besser umschiffen kann.

Am Anfang arbeitete ich am Computer noch viel mit Vergrößerungsprogrammen. Stand jetzt – und dabei wird es auch bleiben – kann ich die Blindenschrift auch gar nicht. Als ich eine Umschulungsmaßnahme machte, war das Restsehvermögen noch so gut, dass ich diese nicht brauchte. Jetzt brauche ich sie nicht mehr, weil ich auch keine Zeit hätte, diese zu erlernen. Da hat der Fortschritt seine Vorteile: mit Sprachausgaben am Smartphone habe ich mein Büro immer dabei.

 

Ich merke, wie Du Dich über die Dinge, die im Weg stehen, ärgerst. Gibt es sonst noch Situationen, die Dich nerven?

 

Stefan Felix: Es gibt relativ viele Sachen, die mich so richtig nerven. Dabei ist es aber so, dass diese Begebenheiten fast alle mit anderen Menschen zu tun haben, denen es scheinbar gleichgültig ist, ob es für mich auch funktioniert oder eben nicht. In der Berufswelt nervt es mich, dass sich andere nicht auf die Situation vorbereiten und ich immer wieder darauf aufmerksam machen muss, dass ich eine andere Form des Informationsflusses benötige. Beispiel: wenn ich eine pdf-Datei gesendet bekomme, kann ich diese auch umwandeln und bearbeiten, aber ein Word-Dokument könnte ich direkt und ohne Mehraufwand lesen (lacht).

Anderes Beispiel: ich absolvierte die Weiterbildung zur Zertifizierung als Behindertenfanbeauftragter. Diese Weiterbildung machte ich im wahrsten Sinn des Wortes im Blindflug (lacht). Ich hatte kein einziges blindengerechtes Dokument. Erst vor Kurzem hatte ich ein Videomeeting zum Thema Gebärdensprache. Ich saß schon da und musste schmunzeln: nach einer halben Stunde fiel erst auf, dass ein blinder Teilnehmer dabei ist, der noch nichts mitbekam, da alles nur über Zeichen lief. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es schon wieder lustig (lacht). Mein Standartspruch bei Videokonferenzen, wenn jemand fragt, ob alle das Geteilte sehen können, ist: „Nein!“ (lacht).

 

Du hast die Arbeitswelt schon angesprochen. Was sind Deine Aufgaben bei Fortuna Düsseldorf?

 

Stefan Felix: Seit rund zwei Jahren bin ich in der Abteilung für soziale Aktionen und Projekte. Dort kümmere ich mich um die Themen Inklusion im Rahmen für Projekte, allerdings nicht im Verein. Wir haben z. B. keinen Inklusionsbeauftragten. Konkret kümmere ich mich um den Aufbau einer Blindenfußballmannschaft, was nicht leicht ist. Immer wieder stelle ich dabei fest, dass Blinde ein schwieriges Völkchen sind (lacht). Blinde Kinder sind abhängig davon, was ihre Eltern und Großeltern für sie machen. Wenn sie nicht schon in jungen Jahren für den Sport begeistert werden, wird es später immer schwieriger. Leider musste ich auch feststellen, dass Blinde- und Sehbehindertenschulen nicht unbedingt blindengerechte Sportarten anbieten. Viele Kinder haben noch einen Sehrest und spielen daher lieber Basketball als Goalball. Durch die Pandemie kam es sowieso zum Stillstand. Wir können froh sein, dass die Kinder, die wir gewinnen konnten, dabeigeblieben sind.

 

Abseits der Aufgaben zum Blindenfußball: was machst Du als Verantwortlicher Inklusion darüber hinaus?

 

Stefan Felix: Neben dem Blindenfußball betreue ich die Amputierten-Fußballmannschaft, was auch nicht einfach ist. Unsere Spieler kommen aus dem Umland und nur einer aus Düsseldorf. In der Mannschaft ist auch der ein oder andere Geflüchtete dabei, die ich beim Weg in die Berufswelt unterstütze.

Darüber hinaus bin ich in Grundschulen und Kindergärten mit Sensibilisierungseinheiten zum Thema Auge unterwegs. Seit zehn Jahren mache ich zahlreiche Besuche. Das war das erste Projekt, das ich neben dem Fandasein aufbaute. Dementsprechend organisiere ich die Audiodeskription am Spieltag. Im Januar 2021 bestand diese auch schon seit zehn Jahren. Vor gut zwei Jahren legte ich außerdem noch einen Erinnerungskoffer für Menschen mit einer Demenzerkrankung auf. Mit Fortuna waren wir dabei auch der erste Verein. Mir ist die Nachhaltigkeit dabei sehr wichtig. Das sind die groben Themen neben der täglichen „Kleckerarbeit“ (lacht).

 

 

 

„Mein Standartspruch bei Videokonferenzen, wenn jemand fragt,

ob alle das Geteilte sehen können, ist: ´Nein!´“

~ Stefan Felix muss Schwierigkeiten immer wieder mit Humor nehmen. 

 

 

Wie reagieren die Kinder in den Kindergärten auf Dich? Welche Fragen richten sie an Dich?

 

Stefan Felix: Die Kinder reagieren sehr offen, es sind schließlich Kinder (lacht). Sie haben einen riesigen Fragenkatalog. Es gibt Kindergärten, die sich vorher damit beschäftigen und viele Fragen vorbereitet haben. Bei anderen muss ich ein wenig mehr über den Alltag erzählen. Die erste Frage ist meistens, warum ich keine Sonnenbrille trage, da blinde Menschen doch immer eine Sonnenbrille tragen würden. Da erkläre ich, warum ich das nicht mache: Blindsein bedeutet nicht, dass es dunkel ist. Wenn es hell ist, kann eine Sonnenbrille durchaus helfen. Eine andere blinde Person hat vielleicht komische Augen und möchte sich nicht beobachtet fühlen. Die nächste Frage ist natürlich, warum ich keinen Hund habe (lacht). Wenn ich bald einen Hund haben sollte, bin ich nur noch zweite Klasse, weil der Hund viel mehr Aufmerksamkeit bekommen wird (lacht). Wenn ich mir einen Bart stehen lasse, wird oft gefragt, wie ich mich rasiere. Ein Mädchen sagte zu mir, dass sie es toll fände, wie gut ich tauchen könnte. Wie sie denn darauf käme, fragte ich. Sie ging davon aus, dass ich mit meinem Stock auch schwimmen würde und mit dem Stock am Boden des Schwimmbeckens entlang gehe. Solche Situationen gibt es immer wieder. Die Kinder kommen oft auf mich zu, heben die Hand und fragen mich, wie viele Finger sie zeigen würden. Ich habe eine Chance von eins zu fünf und aus den Erfahrungen mit meinen Kindern weiß ich, dass es meistens die Zahl drei oder vier ist. Sie sind stets verwundert, wenn ich die Zahl richtig benenne (lacht).

 

Von Borussia Dortmund weiß ich, dass seit 2020 online auch die Blindenreportage an Spieltagen zu hören ist. Bei Fortuna Düsseldorf sind gleich sechs Blindenreporter im Einsatz. Welche Aufgaben hat das Reporterteam?

 

Stefan Felix: Die sechs Reporter bilden bei uns ein Team und am Spieltag sind zwei im Einsatz – so ist es bei Dortmund auch. Unsere Reporter arbeiten ehrenamtlich, in Dortmund sind sie bezahlt. In Düsseldorf kannst Du die Blindenreportage in der Fortuna-App hören. Vor der Pandemie, an regulären Spieltagen, waren bei uns meistens vier Reporter im Stadion. Zwei reportierten das Spiel und die beiden anderen halfen dabei die Geräte zu verteilen und kamen mit den Fans, oder neudeutsch sind es nur noch „Kunden“, ins Gespräch. Das ist nun leider nicht mehr der Fall. Mittlerweile sitzen unsere Reporter im Pressebereich, sodass der Fankontakt weniger möglich ist. Wir haben im Stadion einen Anlaufpunkt zum Thema Inklusion. Hier kann jeder Fan mit einer Behinderung, auch mit einer temporären Behinderung wie einem gebrochenen Bein, vorbeikommen und sich alle Informationen abholen. Es ist sensationell, wie viele Menschen im Blindflug durch die Arena gehen und erst dann, wenn sie es wirklich brauchen, einen Aufzug suchen. Vorher wussten sie gar nicht, dass es überhaupt einen Aufzug gibt, geschweige denn wo dieser wäre. Durch unser Einwirken wurde auch bei der Düsseldorfer EG die Möglichkeit geschaffen, dass sich blinde Menschen das Spiel über das Fanradio reportieren lassen können. Beim Eishockey ist das Spiel natürlich wesentlich schneller und schwieriger zu beschreiben. Wir waren auch beim Skispringen in Willingen dabei und sorgten auch dort für eine Blindenreportage. In Düsseldorf waren wir schon bei allen großen Sportarten vertreten, sind aber auch beim Rosenmontagszug im Rahmen einer behindertengerechten Tribüne immer dabei und das alles ehrenamtlich.

 

Gibt es eine besondere Anekdote der Reporter?

 

Stefan Felix: An einem letzten Spieltag halfen unsere Reporter in Leverkusen aus. Leverkusen spielte gegen Hoffenheim. Unsere Reporter fragten mich vorher schon, wer sich denn dieses Spiel ansehen würde (lacht). Die Blindensitzpläze liegen so, dass man die Kurven einsehen kann. Nach dem Spiel warf der Ersatztorwart sein Trikot in die Menge und es dauerte Minuten, bis dass sich ein Fan dazu entschloss, das Trikot mitzunehmen (lacht). Unsere Reporter machten da schon eine Wette auf, ob das noch mitgenommen wurde. Das würde z. B. in Dortmund niemals passieren.

 

Abgesehen von der Blindenreportage: wie ist für Dich als Fan das Stadionerlebnis? Ist Dein Stadionbesuch anders als meiner?

 

Stefan Felix: Ja klar. Wir haben zwei blinde Fans, die nehmen sich gar kein Gerät, sondern saugen einfach nur die Stimmung auf. Für mich ist das Erlebnis stressiger als für dich. In einem Fußballstadion wird auch Bier getrunken und normalerweise ist das Stadion auch voll. Schon bei der Anreise ist der Zug voll und er wackelt – da muss man als Blinder schon Lust zu haben. Unsere Plätze sind in Düsseldorf so gelegt, dass wir sehr nah an unseren Stehplätzen sind und dennoch ein kleiner Puffer dazwischen ist. Ansonsten kann jemand, der sich auskennt, kurze Wege zum Getränkestand oder zur Toilette alleine bewältigen. Jeden Meter, den du gehen musst, ohne dass du als Blinder wahrgenommen wirst, bedeutet Stress, weil die meisten anderen Fans nicht auf dich achten. Es ist aber natürlich ein sehr schönes Erlebnis im Stadion und nicht mit dem Fußballerlebnis am Fernseher zu vergleichen. Ich empfinde es mittlerweile als sehr anstrengend, wenn ich die Angebote der ARD oder des ZDFs nutzen muss. Das ZDF hat zumindest eine Firma aus Österreich engagiert, die die Blindenreportage halbwegs kann. Die Reporter bei der ARD haben aber mit einer Blindenreportage nichts zu tun. Im Stadion bekomme ich hingegen alles mit: wenn meine Frau der Meinung ist, dass es eine Riesenchance war und der Typ hinter mir aber sagt, dass der Spieler heute alles verstolpert, habe ich sehr viele Bilder im Kopf (lacht). Wer hat jetzt keine Ahnung? (lacht). Nicht überall ist die Blindenreportage gut – das muss man auch klar sagen.

 

Warum bist Du überhaupt Fan von Fortuna Düsseldorf geworden? Es hätte schließlich auch eine andere Mannschaft werden können. 

 

Stefan Felix: Klar. Gerade heutzutage geht das schnell. Wenn ich die Mannschaft von meinem Sohn sehe, reicht es schon, dass einem Kind die Palme auf dem Kopf eines Spielers gefällt und das Kind ist Fan von Juventus Turin. Mein Sohn spielt im Nachwuchsleistungszentrum in Essen und wollte unbedingt ein Trikot von Erling Haaland haben. Das hat er auch bekommen, allerdings von der norwegischen Nationalmannschaft – wir möchten das in Richtung Dortmund natürlich nicht forcieren (lacht).

Ich bin in Düsseldorf groß geworden und war schon recht früh im Stadion. Da waren gerade einmal 5.000 Zuschauer im Stadion und noch längst nicht die Massen wie heute. Ich weiß gar nicht, wie das kam, dass ich Fan von Fortuna wurde. Es ist halt passiert (lacht). Dann hast du das Pech, dass dein Verein nicht um Titel spielt (lacht). Bei mir ist es so, dass die meisten in meinem Bekanntenkreis auch fortunajeck sind. Ich glaube einfach, dass sich das früher noch anders entwickelt hat. Uns fehlen bei Fortuna mindestens eine oder vielleicht sogar zwei Generationen von Fans, die die Liebe zur Fortuna gar nicht ausbilden konnten. Wenn wir auswärts gefahren sind, waren meine Kinder ein rares Gut. Ich habe eher den Eindruck, dass es den Kindern weniger um das Spiel geht und sie sich eigentlich vor allem für das Drumherum interessieren: was passiert in der Halbzeitpause? Was passiert vor uns im Block? Der Fußball wird eher zum Marketingprodukt.

 

Abschließend möchte ich natürlich von Dir noch wissen, wie Fortuna Düsseldorf die unglaublich spannende zweite Liga in der Saison 2021 / 22 abschließt.

 

Stefan Felix: Eine sehr gute Frage (lacht). Das wird eine spannende Saison, sodass ich hoffe, dass wir wieder beruhigt ins Stadion gehen können. Ich möchte nicht mit einem schlechten Gewissen ins Stadion gehen. Ein abschreckendes Beispiel waren die Bilder in Ungarn bei der Europameisterschaft. Wenn wir die Situation aber wieder in den Griff bekommen, ist die zweite Liga unglaublich spannend. In der zweiten Liga sind tolle Mannschaften dabei, bei denen unter normalen Umständen ein volles Stadion mit einer überragenden Stimmung zu erwarten wäre. Gegen Schalke oder gegen Hamburg oder gegen Dresden wären wir ausverkauft. Ich denke, dass wir im nächsten Jahr damit auch wieder die Chance hätten zu investieren. Den Vereinen, die gut wirtschaften, sind aktuell einfach die Hände gebunden. Wir haben Leistungsträger abgegeben, die nur ausgeliehen waren. Aktuell kann ich die Mannschaft mit dem jungen Trainer gar nicht richtig einschätzen. In der vorherigen Saison habe ich uns auch eher weiter unten gesehen. Viele Vereine, die aus der ersten Liga absteigen, werden unnötigerweise durchgereicht. Uns ist das zum Glück erspart geblieben. Ich hoffe, dass wir wieder eine gute Saison spielen können, aber es wird erneut schwierig werden. Ich möchte einfach mal wieder Fußball erleben.

 

Herzlichen Dank für Deine Einschätzung und ich bin gespannt, wie die Saison verläuft.

 

Das Interview führte Katharina Tscheu.